Diese Übungen können dabei helfen:
Münzenübung: Legen Sie sich dafür in die Hosentasche fünf Münzen aus Ihrem Portemonnaie und beginnen Sie, nach dem Positiven und Schönen in Ihrer Welt Ausschau zu halten. Immer, wenn Sie etwas entdecken, nehmen Sie eine Münze aus der einen Tasche und lassen sie in die gegenüberliegende gleiten. Das gibt Ihnen eine Rückmeldung über Ihre Wahrnehmung und trainiert diese.
Motzsperre: Wer gegen negative Wahrnehmungen angehen will, kann sich selbst eine »Motzsperre« verordnen, sich also jede Form von Kritik an einer Person oder negative Kommentare über eine Situation für einen bestimmten Zeitraum verbieten. Die Person wird sich den ganzen Tag auf die Zunge beißen müssen, weil sie den enorm starken Impuls zu »motzen« verspürt. Das macht die eigene Negativität bewusst.
Diese beiden Übungen können helfen, die eigene Wahrnehmung auszubalancieren. Realistisch gesehen sollte man als Führungskraft aber keine allzu großen Erwartungen haben, einen anderen Menschen grundsätzlich zu ändern. Wenn es ein Mitarbeiter trotz mehrerer Feedbackgespräche dauerhaft nicht schafft, die eigene Negativität zu reduzieren, ist eine Trennung oft der beste Weg für alle Beteiligten.
Wie sieht es mit Ihrer Wahrnehmung aus? Wann haben Sie Ihren einzelnen Mitarbeitern zuletzt ein positives Feedback gegeben? Wie oft haben Sie nur kritisiert? Oder: Können Sie auf Anhieb 3 positive Erfahrungen benennen, die Sie in der letzten Woche gemacht haben?
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Sehr geehrter Herr Groth,
erneut vielen Dank für diesen guten Artikel.
Ich gehe mit Ihnen überein, dass eine (realistisch-)positive Energie, die von einer Führungskraft ausgeht, sowohl enormes Potential enthält und sogar solches bei den Mitarbeitern freisetzt.
Eine Führungskraft, die etwas bewegen möchte, kommt auch aus meiner Sicht nicht umhin, sich ein realistisch positives Weltbild zu erarbeiten.
Eine stark negative Sichtweise bringt leider negative, sich selbst erfüllende Prophezeiungen beziehungsweise einen negativen Pygmalion-Effekt mit sich.
Dass eine stark negative Sichtweise den Erfolg einer Führungspersönlichkeit stark (sogar extrem) limitiert, sehe ich auch noch so. Die Zuschreibung eines Charakterfehlers geht mir persönlich ein Stück zu weit.
Aus meiner Sicht ist die Vermeidung von Schmerz eine der stärksten Antriebsfedern des Menschen. Wer sich den „Teufel an die Wand malt“ versucht ihn schon zu bekämpfen, bevor er überhaupt auftaucht, um den damit eventuell verbundenen Schmerz zu lindern. Hinzu kommt, dass Negativität, wiederum aus meiner Sicht, sowohl genetisch vorbedingt sowie gesellschaftlich vorgelebt wird. („Vögel die zu hoch fliegen, stürzen tief.“)
Beides führt letztendlich zu einer grundsätzlich (erlernten) negativen Ausrichtung vieler Menschen. Negativität hinter sich zu lassen wirkt sich enorm positiv auf Gesundheit, Zufriedenheit und damit die eigene Ausstrahlung aus.
Umlernen geht! Ihre zwei „einfachen“ Übungen zeigen das. Alleine schon die ersten Schritte in diesem Umlernprozess führen zu positiven „sich selbst erfüllenden Prophezeiungen“.
Eine Führungspersönlichkeit kann und sollte sich in diese Richtung entwickeln.
Freundliche, positive Grüße
Peter Wiesejahn
Sehr guter Artikel, viele Dank.
Ich stimme meinem Vorredner zu. Schmerzvermeidung ist menschlich, da wir von Natur aus eher unser Haben schützen wollen als es abzugeben. Das große Problem, welches ich bei Führungskräften jedoch sehe ist, dass sie oft selbst die Visionen des Unternehmens nicht ausreichend kennen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es da draußen eine Menge Unternehmen gibt, die ihr „Warum“ nicht haben und mehr oder weniger gut funktionieren. Das spiegelt sich letztendlich nicht nur in der Mitarbeiterführung wieder, sondern reicht bis zur Putzfrau.