Die Reflexion über die eigene Person und die Reflexion über die Mitarbeiter bieten wichtiges Potenzial für Ihren Erfolg als Führungskraft. Mindestens einmal im Jahr sollten Sie sich als Führungskraft zudem die Zeit nehmen, über das eigene Business in einer strukturierten Form zu reflektieren. Als Methode eignet sich in den meisten Fällen die SWOT-Analyse gut. Diese können Sie grundsätzlich auch für sich alleine erstellen, wesentlich bessere Ergebnisse und vor allem mehr Umsetzungsbereitschaft erzielen Sie jedoch, wenn Sie diese zusammen mit den Ihnen unterstellten Führungskräften erarbeiten. Dafür bietet sich ein mindestens halb-, besser aber ein ganztägiger Workshop innerhalb oder außerhalb des Unternehmens an.
Nutzen Sie die SWOT-Analyse zur Reflexion der Stärken und Schwächen
SWOT steht für | |
S = Strengths W = Weaknesses O = Opportunities T = Threats | Stärken heute Schwächen heute Chancen in der Zukunft Risiken in der Zukunft |
Der Vorteil einer SWOT-Analyse besteht darin, dass die interne mit einer externen Perspektive verbunden wird. Bei den Stärken und Schwächen beschäftigen Sie sich zunächst mit Ihrem Bereich oder Ihrer Abteilung. Wo sehen Sie die Stärken und Kernkompetenzen Ihres Bereichs? Was läuft besonders gut? Anschließend notieren Sie die größten Schwächen Ihres Bereichs. Wo tauchen immer wieder Probleme auf? Was müsste dringend verbessert werden?
Während der Blick bei den Stärken und Schwächen nach innen geht, orientieren Sie sich bei den Chancen und Risiken nach außen. Bei der SWOT-Analyse für ein ganzes Unternehmen würde man beispielsweise fragen, welche Chancen und Risiken der Markt, das gesamte Umfeld des Unternehmens und neue technologische Entwicklungen mit sich bringen. Für Ihren Bereich oder Ihre Abteilung besteht der Blick nach außen auch darin, sich das Unternehmen insgesamt anzusehen, also alles, was außerhalb Ihres Verantwortungsbereichs liegt. Fragen Sie sich: Wo liegen bei den Entwicklungen innerhalb des Unternehmens oder außerhalb am Markt die Chancen und Risiken für Ihren Bereich? Wie sehen kurzfristig Ihre größten Herausforderungen und Chancen aus? Welche sind es langfristig?
Die SWOT-Analyse für die Personalabteilung eines größeren Unternehmens könnte zum Beispiel folgende Punkte enthalten:
Eine SWOT-Analyse bildet den Ausgangspunkt für Ihren Plan
Die SWOT-Analyse beschreibt einen Ist-Zustand. Sie umfasst keine Lösungen für die Zukunft. Die Analyse enthält deshalb auch keine Handlungsanweisungen, aber sie bildet die Grundlage für den nächsten Schritt. Gemeinsam mit Ihren Führungskräften können Sie im Anschluss folgende Überlegungen anstellen:
Hauptziel: Was wollen wir in diesem Jahr erreichen?
– Soll-Zustand: Welche Ergebnisse wollen wir erreichen?
– Maßnahmen: Was genau müssen wir tun, um dorthin zu kommen?
– Prioritäten: In welcher Reihenfolge wollen wir das Ganze umsetzen?
In einem solchen Workshop können auch folgende Fragen diskutiert werden:
– Welche Ressourcen können wir noch effektiver nutzen?
– Was sollten wir in Zukunft nicht mehr tun (systematische Müllabfuhr)?
– Wie können wir die Zusammenarbeit innerhalb des Teams weiter verbessern?
Auf diese Weise erstellen Sie den Maßnahmenplan für Ihren Bereich. Versuchen Sie dabei, die Verantwortung für die Erledigung wichtiger Aufgaben an einzelne Personen zu übertragen. Das heißt nicht, dass diese die Arbeit auch selbst ausführen müssen, aber wenn jemand für eine Aufgabe persönlich verantwortlich ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch umgesetzt wird.
Eine SWOT-Analyse bringt viele Vorteile
Führungskräfte, die solch eine Veranstaltung einmal im Jahr durchführen, wissen, dass diese Klausur sehr lohnend ist. Sie bietet viele Vorteile:
- Erhöhte Objektivität: Alle Teilnehmer können ihr Wissen über den Bereich und dessen Stärken und Schwächen einbringen. Das sorgt für ein wesentlich objektiveres Bild als eine Einzeleinschätzung aus Ihrer Sicht. Führungskräfte, die schon eine Zeit dabei sind, wissen meistens sehr genau, was in ihrem Bereich gut läuft und was nicht.
- Ungestörtes Arbeiten: Losgelöst vom stressigen Büroalltag lässt sich ein hohes Maß an Effektivität erzielen und es entstehen neue Ideen und Lösungen.
- Klare Ziele: Eine gemeinsame Analyse sensibilisiert Sie und Ihre Führungskräfte für die Stärken und Schwächen des Bereichs und sorgt für klare Entwicklungsziele.
- Höhere Motivation: Ihre Führungskräfte fühlen sich eingebunden und ernst genommen. Das erhöht ihre Motivation.
- Umsetzungsbereitschaft: Da alle beteiligt sind, wird der Plan zu einer gemeinsamen Sache und Sie müssen kaum noch Überzeugungsarbeit leisten.
Fragen zu Reflexion
– Wann und wo kann ich einen solchen Workshop durchführen?
– Wer soll daran teilnehmen?
– Was sind die nächsten Schritte
Dieser Artikel enthält Auszüge aus dem Buch »Führungsstark in alle Richtungen« von Alexander Groth.
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