Als ich mich vor Kurzem mit Heinz Landau, dem früheren Vorstand von Merck Thailand, über Mitarbeiterauswahl unterhielt, sagte dieser sehr erfolgreiche Manager:
»Drei Fragen habe ich Bewerbern auf Jobs immer gestellt:
- Wie bewerten Sie Ihre interpersonellen/sozialen Fertigkeiten?
- Wo haben Sie in Ihrem Job eine Innovation eingebracht?
- Wie glauben Sie, können Sie zu unserer Vision XYZ beitragen?«
Die erste und die letzte Frage werden Sie wahrscheinlich nicht überrascht haben. Aber wäre Ihnen die Frage nach der Innovation als eine der drei wichtigsten Fragen an einen Bewerber in den Sinn gekommen?
Larry Page, der Mitbegründer von Google, dem derzeit am besten bewertete Arbeitgeber der Welt, schreibt dazu:
»Mit der Zeit habe ich gelernt, dass es überraschend schwierig ist, ein Team zu Höchstleistung zu bewegen. Die meisten werden nicht zu jenem mutigen innovativen Denken erzogen, das wir ›Moonshot Thinking‹ nennen. Sie meinen schnell, dass bestimmte Dinge unmöglich sind, anstatt zu gucken, was vorhanden und was damit möglich ist. Deshalb verwenden wir bei Google so viel Energie darauf, unabhängige Denker zu gewinnen und uns hohe Ziele zu stecken. Wenn du die richtigen Leute beschäftigst und deine Träume groß genug sind, wirst du sie in der Regel erreichen. Und sogar wenn du scheiterst, hast du wahrscheinlich etwas Wichtiges gelernt. Viele Firmen machen gerne, was sie immer getan haben, mit nur geringfügiger Veränderung. Diese Schritt-für-Schritt-Strategie führt mit der Zeit zur Bedeutungslosigkeit …«1
Landau und Page deuten in dieselbe Richtung. Innovation ist ein wichtiges Kriterium, das Leader von bloßen Managern unterscheidet. Echte Leader wollen etwas bewegen und entwickeln unaufgefordert Ideen. Manager wollen dagegen den Status quo erhalten.
Fragen Sie sich selbst: Wo zeigen Sie in Ihrem Job innovatives Denken? Welchen Stellenwert hat das Thema Innovation für Sie bei der Einstellung neuer Mitarbeiter?
1 Schmidt, Eric; Rosenberg, Jonathan: Wie Google tickt, Frankfurt am Main 2015, S. 13 f.